Zeitverschwendung: Security

Wenn man wie ich mit bestimmten Filmen und Schauspielern aufgewachsen ist, verbindet man mit deren Namen automatisch eine bestimmte Qualität. Dabei handelt es sich natürlich um eine Art von nostalgisch verklärter Sicht auf die Dinge, die mit dem derzeitigen Status Quo nichts zu tun haben muss.

So verhält es sich bei mir wenn ich Namen wie Bruce Willis aber auch Antonio Banderas oder Ben Kingsley höre oder lese. Diese Leute waren in einigen wirklich hervorragenden Filmen zu sehen und waren eine Zeit lang in Hollywood bekannte Namen.

Heutzutage haben diese Schauspieler sich auf ihrer Karriereleiter offenbar so weit nach unten bewegt, dass sie nun auf der Restrampe gelandet sind und sich für jede noch so absurde Müllproduktion hergeben, solange denn ein vernünftiger Scheck am Ende der Dreharbeiten auf sie wartet. Sehr schade, denn Antonio Banderas und Ben Kingsley verfügen meiner Ansicht nach über viel mehr Potential.

Doch was hat das mit diesem Film zu tun?

Ich scollte mal wieder durch Netflix, komplett ideenlos, was ich mir anschauen sollte, als ich verwundert diesen Film bei Netflix in der Top 10 der derzeit beliebtesten Filme sah. Bis dahin hatte ich noch nirgends etwas von diesem Film gesehen oder gehört.
Und da war er auch schon, der erste große Fehler!
Wenn man von einem Film nichts hört, dann hat das meistens gute Gründe. Und in diesem Fall war das auch wieder einmal so.

Der schlechte Ruf den Netflix sich in den letzten Jahren zunehmend erarbeitet hat, die Resterampe für schlechte Filme geworden zu sein, die sonst niemand haben will, bewahrheitet sich bei diesem Film ganz besonders.

Ich hätte bevor ich den Film startete einfach nochmal kurz eine Filmkritik oder den Rotten Tomatoes Score ansehen sollen. Doch ich wollte einen Film sehen und dieser kam mir gerade gelegen. OK, selbst schuld. Also weiter …

Bereits innerhalb der ersten 15 Minuten war ich erstmals kurz davor abzuschalten, als der erste schwachsinnige Dialog zwischen der Hauptfigur Antonio Banderas (seinen Namen im Film habe ich vergessen) und seinem Vorgesetzten (Namen habe ich auch vergessen weil ich durch seine beknackte Frisur abgelenkt war) bei seinem neuen Arbeitsplatz stattfand.

Im Grunde genommen handelt es sich bei diesem Film um einen extrem schlechten Abklatsch von Stirb langsam in einer Shopping Mall, nur ohne gute Action, ohne gute Dialoge und ohne gutes Schauspiel.

Die gesamte Abfolge der Ereignisse entbehrt jeglicher Logik, die Dialoge die stattfinden hätte man sich auch sparen können und die Hauptdarsteller Banderas und Kingsley wirken mehr als gelangweilt.

Ein Beispiel gefällig? Ben Kingsley steht vor der Tür der Mall und will die Wachleute, darunter Antonio Banderas, durch Bestechung dazu bringen, das Mädchen welches in die Mall geflüchtet ist an ihn und seine schwer bewaffnete Truppe zu übergeben.
Warum erschießen Kingsleys Leute die Wachmänner nicht einfach, nachdem sie gerade 5 Minuten vorher einen FBI Konvoy dem Erdboden gleich gemacht und 10 Leute erschossen haben? Versteht niemand.
Aber es wird noch besser. Kingsley winkt einen seiner Leute heran, der einen großen Koffer auf dem Arm trägt und öffnet diesen. Der Koffer ist voller Geld. Kingsley sagt: „1,5 Millionen, die gehören Euch, wenn ihr das Mädchen an uns übergebt.“
Weshalb schleppen diese Gangster einen Bargeldkoffer durch die Gegend obwohl sie doch auf einer Search and Destroy Mission unterwegs sind? Versteht auch niemand.
Noch ein Beispiel?
Kingsley betont noch in der gleichen Szene: „Wenn ihr dieses Angebot ablehnt, werdet ihr alle sterben.“ Doch als Banderas ablehnt passiert nichts. Häh?
Eine halbe Stunde und zahlreiche absurde Schießereien später kriecht Banderas durch die Mall, sich hinter Kleiderbügeln vor den schwer bewaffneten und um sich schießenden Angreifern versteckend, während er sich über ein Kinder-WalkieTalkie mit den anderen Wachleuten unterhält. Er ermahnt seine Mitstreiter: „Ihr müsst vorsichtig sein, ich glaube diese Typen meinen es ernst.“
Oh mein Gott!!! Und dieses Niveau zieht sich durch den ganzen Film. Hier passt einfach nichts zusammen.

Es ist mir absolut unverständlich welch grenzdebiler Natur jemand sein muss, um sich sowas auszudenken oder noch schlimmer, wer sich sowas ansieht und das auch noch für gute Unterhaltung hält. Was für ein Haufen Schrott!

Es war mir nur unter Qualen möglich dieses Machwerk bis zu Ende anzusehen. Die gerade genannten Beispiele dürften es mehr als deutlich machen von welcher Qualität dieser Film ist. Und er wird zu keiner Zeit besser als das.

Ich habe schon viele schlechte Filme gesehen, doch dieser ist eine besondere Sorte. Es ist mir schleierhaft, wie jemand dieses Drehbuch schreiben konnte und ernsthaft geglaubt hat, dass das etwas werden könnte. Banderas und Kingsley müssen wirklich ziemlich verzweifelt sein, wenn sie solche Rollen annehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der beiden das Skript vorher gelesen und dann tatsächlich auf Grund des Skriptes der Rolle zugestimmt hat. Und noch viel unverständlicher: wer hat für diese Produktion Geld in die Hand genommen und den ganzen Käse bezahlt? Welche Drogen muss man nehmen, um davon überzeugt zu sein, dass sowas ein Erfolg sein könnte?

Absolute Zeit und Geldverschwendung.

Für diese Rezension habe ich keine Provision oder anderweitige geldwerte Vorteile erhalten. Diese Rezension stellt meine eigene Meinung da.

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