Der Autor Christoph Keese präsentiert mit Silicon Germany eine schonungslose Bestandsaufnahme unserer derzeitigen Wirtschaft.
Insbesondere wenn man sein vorheriges Buch Silicon Valley gelesen hat, wird noch deutlicher, was ohnehin schon offensichtlich ist:
Wir sind abgehängt und die Kluft wird immer größer.
Sämtliche Internetunternehmen die International den Ton angeben und das Leben vieler Deutscher bestimmen kommen aus Amerika, genauer aus dem Silicon Valley.
Deutschland kann einiges, nur eben nicht das was digital ist.
Unsere Kernkompetenz – Maschinentechnik und Ingenieurswesen steht auf dem Prüfstand und die Tage vieler deutscher Konzerne scheinen gezählt.
Der globale Angriff auf deutschlands führende Unternehmen, allen voran die Automobilindustrie sind im vollen Gange – und die deutschen Unternehmen wie auch die Politik verschlafen jeden Trend.
Abgehängt und als globales Schlusslicht agieren Deutschland und Europa in einer Mischung aus Nostalgie und Rückständigkeit und bewegen sich wie in Zeitlupe in einer Zeit in der deutlich schnellere Entscheidungen gefragt sind.
Sind Deutschland und Europa ein Auslaufmodell? Werden wir durch die Unternehmen aus den USA und aus China einfach überrollt? Verschlafen wir unsere Zukunft?
Deutschland avanciert zum Technikmuseum in das zukünftig vor allem asiatische Touristen reisen werden um mit einem lächeln festzustellen, wie weit sie uns in der Zwischenzeit abgehängt haben.
Es geht rund in diesem Buch und dürfte vor allem bei deutschen Lesern ein schlechtes Gefühl in der Magengegend hinterlassen, angesichts der Herausforderungen vor denen wir gerade stehen und in Anbetracht dessen, dass scheinbar nichts unternommen wird um sich besser zu positionieren.
Für sein Buch hat Christoph Keese den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2016 gewonnen.
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